Zum Tode von Prof. Dr. Dr. Karsten Vilmar
Die Ärztekammer Bremen trauert um ihren langjährigen Präsidenten Professor Dr. med. Dr. h. c. Karsten Vilmar. Er ist am 16. Oktober 2024 im Alter von 94 Jahren in Bremen verstorben.
Mit seinem herausragenden berufspolitischen Engagement prägte er viele Jahrzehnte die ärztliche Selbstverwaltung. Im Jahr 1968 wurde er Mitglied der Delegiertenversammlung der Ärztekammer Bremen und führte die Kammer in Bremen als Präsident von 1976 bis 1996. Von 1978 bis 1999 war er zudem Präsident der Bundesärztekammer. Schon dieses lange Wirken kennzeichnet seine besondere Stellung in der berufspolitischen Vertretung der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands. Immer wieder ging es für ihn darum – in Bremen und von Bremen aus – für die Ärzteschaft die Voraussetzungen für eine tragfähige und funktionierende ärztliche Selbstverwaltung zu sichern.
Innovativ und immer noch aktuell sind die maßgeblich von ihm entwickelten Konzepte zur Krankenhausführung und zum Teamarztmodell. Hier konnte Vilmar als Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie auf seine große berufliche Erfahrung als leitender Oberarzt der Unfallchirurgischen Klinik im Zentralkrankenhaus an der St. Jürgen Straße zurückgreifen. Beharrlich arbeitete er daran, die starren Grenzen zwischen ambulantem und stationärem Sektor zu überwinden. Deutlich wandte er sich gegen ständige Gesundheitsreformen, die keine Probleme lösten, sondern lediglich Kosten begrenzten.
„Schon als junger Krankenhausarzt wurde mir schnell deutlich, dass man sich für Veränderungen einsetzen und Positionen vertreten muss, wenn man etwas bewirken will. Entweder man handelt, oder man wird behandelt“, sagte er einmal in einem Interview auf die Frage, warum er sich berufspolitisch engagiere. Nach dieser Maßgabe handelte Karsten Vilmar sein Leben lang. Er vertrat seine Positionen beharrlich, pointiert und überzeugend, war dabei aber stets hanseatisch zurückhaltend, uneitel und immer um die Einigkeit der deutschen Ärzteschaft bemüht.
Die Ärztinnen und Ärzte im Land Bremen und in ganz Deutschland und auch die Patientinnen und Patienten haben Karsten Vilmar viel zu verdanken. Die Bremer Ärzteschaft wird ihn vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
