Die Ausbildung zur MFA
Hier finden Sie hier alles rund um den Ablauf der Ausbildung, den Ausbildungsvertrag, die Prüfungen, die rechtlichen Regelungen und vieles mehr.
Dauer: 3 Jahre (eine Verkürzung ist möglich)
Duale Ausbildung in der Ausbildungsstätte (z.B. Arztpraxis) und in der Berufsschule
Zwischenprüfung im zweiten Ausbildungsjahr
Abschluss mit der erfolgreichen schriftlichen und praktischen Abschlussprüfung bei der Ärztekammer
Hier finden Sie wichtige Informationen zum Ausbildungsverhältnis.
Sie möchten einen Ausbildungsvertrag abschließen oder ändern? Sie wollen eine Einstiegsqualifizierung anbieten? Die Ausbildungszeit verkürzen oder verlängern? Ihre Auszubildende soll ein Praktikum in einer anderen Ausbildungsstätte machen? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen:
Alle Auszubildenden sind nach der Ausbildungsverordnung dazu verpflichtet, einen Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) zu führen. Die nötigen Vorlagen finden Sie hier.
Warum MFA werden?
Ein passender Name für einen Beruf, der fundiertes medizinisches Fachwissen, organisatorisches Talent und einen feinfühligen Umgang mit Menschen erfordert, der Raum für eigene Ideen lässt und das Zeug hat, mehr als ein Job zu sein. Abwechslungsreich und attraktiv, eine Kombination aus Medizin und Verwaltung.
Medizinische Fachangestellte empfangen die Patienten und betreuen sie vor, während und nach der Behandlung. Sie entlasten die Ärztin und den Arzt indem sie Teile ihrer Tätigkeiten übernehmen. Sie organisieren den Praxisablauf und übernehmen sämtliche Büro- und Verwaltungsarbeiten, einschließlich der Abrechnung.
Abschlussprüfung
Durch die Abschlussprüfung wird festgestellt, ob die Prüfungsteilnehmer
Der Abschlussprüfung liegt die Ausbildungsverordnung in ihrer jeweils geltenden Fassung zugrunde. Nähere Informationen über die Inhalte der Abschlussprüfung finden Sie in der Ausbildungsverordnung und in der Prüfungsordnung.
Arbeitserlaubnis
Bei ausländischen Auszubildenden ist eine Arbeitserlaubnis anzufordern.
Ausbildungsdauer
Die reguläre Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre und endet mit dem Ablauf der Ausbildungszeit. Bestehen Auszubildende vor Ablauf des Ausbildungsverhältnisses die Abschlussprüfung, so endet das Berufsausbildungsverhältnis mit Bekanntgabe des Ergebnisses durch den Prüfungsausschuss. Bestehen Auszubildende die Abschlussprüfung nicht, so verlängert sich das Berufsausbildungsverhältnis auf Verlangen bis zur nächst möglichen Wiederholungsprüfung, höchstens um ein Jahr.
Ausbildungsnachweis (Berichtsheft)
Der Ausbildungsnachweis dient der Information und Kontrolle aller an der Ausbildung Beteiligten. Er muss zur Abschlussprüfung bei der Ärztekammer vorgelegt werden und kann bei rechtlichen Auseinandersetzungen von großer Bedeutung sein. Der Ausbildungsnachweis ist von den Auszubildenden während der Ausbildungszeit schriftlich zu führen. Er soll den zeitlichen und sachlichen Ablauf der praxisbezogenen Ausbildung wiedergeben und den Ausbildenden über den Ausbildungsstand informieren. Die Berichte müssen Ausbildenden regelmäßig zur Kontrolle und Unterschrift vorgelegt werden. Berichtshefte erhalten Sie bei der Ärztekammer.
Ausbildungsorte
Die Ausbildung erfolgt im Dualen System, d. h. die Ausbildungsorte sind die ärztliche Praxis/Krankenhaus und die Berufsschule. Die zuständigen Berufsschulen sind für Bremen: Schulzentrum Walle – Berufliche Schulen für Gesundheit, Lange Reihe 81, 28219 Bremen und für Bremerhaven: Berufliche Schule für Dienstleistung, Gewerbe und Gestaltung, Fachbereich Gesundheit, Georg-Büchner-Str. 13, 27574 Bremerhaven.
Ausbildungsrahmenplan
Ausbildende müssen auf der Grundlage des Ausbildungsrahmenplans einen individuellen Ausbildungsplan für Auszubildende erstellen. Dieser individuelle Ausbildungsplan wird Bestandteil des Ausbildungsvertrages und ist damit für den Ablauf und den Inhalt der Ausbildung verbindlich. Der Ausbildungsrahmenplan ist mit dem Lehrplan für die Fachklassen an der Berufsschule und den Inhalten der Zwischen- und Abschlussprüfung zeitlich abgestimmt.
Ausbildungsverordnung
Die Ausbildungsverordnung legt die Ausbildungsziele und die Inhalte des staatlich anerkannten Ausbildungsberufs der MFA fest. Sie regelt die inhaltliche und zeitliche praxisbezogene Ausbildung und die Mindestinhalte der beruflichen Ausbildung. Die vollständige Ausbildungsverordnung finden Sie hier.
Ausbildungsvergütung
Zurzeit beträgt die Ausbildungsvergütung laut Gehaltstarifvertrag vom 1. März 2024:
Ausbildungsvertrag
Vor Beginn der Ausbildung ist ein schriftlicher Vertrag zu schließen. Vertragspartner eines Berufsausbildungsvertrages sind der ausbildende Arzt oder die ausbildende Ärztin und die Auszubildende (bei Jugendlichen unter 18 Jahren auch die gesetzlichen Vertreter).
Der Berufsausbildungsvertrag muss bestimmte Mindestangaben enthalten:
Der Berufsausbildungsvertrag ist von dem Ausbildenden, der Auszubildenden bzw. dem Auszubildenden und dessen gesetzlichen Vertretern zu unterzeichnen.
Ausbildungsverträge und alle Formulare die für die Eintragung notwendig sind, finden Sie im Downloadbereich Ausbildungsverträge/Formulare. Wesentliche Änderungen zum Berufsausbildungsvertrag (z. B. Vertragsauflösung, Krankheitszeiten, Namensänderungen, Mutterschutzzeiten und evtl. Erziehungsurlaub) müssen Ausbildende unverzüglich der Ärztekammer schriftlich melden.
Berufsschule
Ausbildende dürfen Auszubildende vor einem vor 9 Uhr beginnenden Berufsschulunterricht nicht beschäftigen. Sie haben Auszubildende freizustellen:
Die zuständigen Berufsschulen sind für Bremen: Schulzentrum Walle – Berufliche Schulen für Gesundheit, Lange Reihe 81, 28219 Bremen und für Bremerhaven: Berufliche Schule für Dienstleistung, Gewerbe und Gestaltung, Fachbereich Gesundheit, Georg-Büchner-Str. 13, 27574 Bremerhaven.
Einstellungszeitpunkt
Die Ausbildung beginnt regulär am 1.8. eines jeden Jahres. Auszubildende sollten spätestens bis zum 1.10. eingestellt werden, da aufgrund des dualen Ausbildungssystems die dreijährige Ausbildung in der Praxis mit der Dauer der Berufsschule und der Abschlussprüfung übereinstimmen muss. Alle diejenigen Auszubildenden, die bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres ihre Ausbildung begonnen haben, können an der Sommerprüfung teilnehmen, sofern sie die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Alle Auszubildenden, mit denen Ausbildungsverträge nach diesem Zeitpunkt geschlossen wurden, können erst an der Winterprüfung im Dezember/Januar teilnehmen. Ein unterjähriger Ausbildungsbeginn nach dem 31. Januar ist nicht möglich; der nächst zulässige Beginn ist dann der 1. August.
Fehlzeiten
Zur Abschlussprüfung ist zuzulassen, wer die Ausbildungszeit zurückgelegt hat. Damit ist nicht nur ein kalendarischer Ablauf gemeint, sondern die Ausbildung muss in der Ausbildungszeit im Wesentlichen tatsächlich aktiv betrieben worden sein. Die Auszubildenden müssen alle wesentlichen Ausbildungsinhalte kennengelernt und die notwendigen beruflichen Handlungskompetenzen erworben haben.
Geringfügige Fehlzeiten stehen einer Zulassung zur Abschlussprüfung nicht entgegen, solange sie den Ausbildungserfolg nicht gefährden. Fehlzeiten bis zu 10% sind nach der aktuellen Rehtsprechung geringfügig, so dass ohne weitere Einzelfallprüfung eine Zulassung zur Prüfung erfolgt. Für die Berechnung wird von jährlich 222 Arbeitstagen ausgegangen. Bei einer dreijährigen Ausbildung sind demnach etwa 66 Fehltage akzeptabel.
Wird die Grenze von 10% über die gesamte Ausbildungszeit überschritten, erfolgt – unabhängig von den Gründen des Fehlens – eine Einzelfallprüfung. Dafür muss eine aktuelle Leistungsbeurteilung des Ausbildungsbetriebs, der Berufsschule und ggf. des an der Ausbildung beteiligten Trägers vorgelegt werden. Achtung: Je höher die Fehlzeiten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Prüfungszulassung!
Hält die Ärztekammer die Zulassungsvoraussetzungen nicht für gegeben, so entscheidet der Prüfungsausschuss.
Gebühren
Die Gebühren für die Zwischenprüfung und für die Abschluss- und Wiederholungsprüfung tragen die Ausbildenden. Die Gebühren richten sich nach der Gebührenordnung der Ärztekammer Bremen. Zurzeit beträgt die Gebühr für die Zwischenprüfung 25 € und für die Abschluss- und die Wiederholungsprüfung 75 €. Besonderheiten gibt es für Auszubildende, die nicht bei Mitgliedern der Ärztekammer Bremen ausgebildet werden. Einzelheiten finden Sie in unserer Gebührenordnung.
Jugendarbeitsschutzgesetz
Das Jugendarbeitsschutzgesetz gewährt Jugendlichen einen besonderen Schutz. Jugendlich im Sinne des Gesetzes ist, wer 15, aber noch keine 18 Jahre alt ist. Minderjährige müssen sich vor Beginn der Ausbildung einer Untersuchung nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz unterziehen. Die Bescheinigung über die erfolgte Untersuchung ist der Ärztekammer in Kopie einzureichen.
Kündigungsfristen
Während der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit ohne Einhalten einer Kündigungsfrist gekündigt werden. Nach der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis nur gekündigt werden:
Pausen
Die Arbeit ist – durch im Voraus feststehende Ruhepausen – von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 9 Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen können in Zeitabschnitte von jeweils 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Beschäftigte nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.
Pflichten der auszubildenden Person
Die Pflichten, die sich aus dem Ausbildungsverhältnis für Auszubildende ergeben, sind in § 3 des Ausbildungsvertrages aufgeführt.
Pflichten der ausbildenden Person
Die Pflichten, die sich aus dem Ausbildungsverhältnis für Ausbildende ergeben, sind in § 2 des Ausbildungsvertrages aufgeführt.
Probezeit
Die Probezeit muss mindestens einen Monat und darf höchstens vier Monate betragen.
Schutz- und Berufskleidung
Ausbildende stellen die notwendige Schutzkleidung unentgeltlich zur Verfügung und tragen die Kosten für deren Reinigung.
Schutzimpfungen
Sofern eine Impfung aufgrund des Gefährdungspotentials des Arbeitsplatzes angezeigt ist, so haben Arbeitgeber:innen Auszubildende darüber aufzuklären und die Kosten der Impfung zu tragen (z. B. Hepatitis-Schutzimpfung).
Schweigepflicht und Datenschutz
Die in einer Praxis beschäftigten Mitarbeiter:innen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und haben das Datengeheimnis zu beachten. Die Muster für diese Verpflichtung und eine Zusammenfassung der rechtlichen Regelungen finden Sie in dieser Übersicht.
Tarifvertrag
Einen Anspruch aus Regelungen der einschlägigen Tarifverträge haben Auszubildende dann, wenn sowohl sie als auch die ausbildende Person tarifgebunden sind. Wesentlich ist, was zwischen Auszubildender und Ausbilder im Ausbildungsvertrag vereinbart worden ist. Wenn im Vertrag auf bestimmte tarifliche Regelungen Bezug genommen wird, dann gelten diese Regelungen zwischen Auszubildender und Ausbilder aufgrund dieser individualrechtlichen Vereinbarung.
Urlaub
Auszubildenden ist der Urlaub so zu gewähren, dass der Berufsschulunterricht nicht beeinträchtigt wird, also während der Zeit der Schulferien. Auszubildende haben zur Zeit einen Urlaubsanspruch von jährlich 28 Arbeitstagen.
Verkürzung der Ausbildungszeit
Wenn zu erwarten ist, das Auszubildende das Ausbildungsziel in einer verkürzten Zeit erreichen werden, kann die Ärztekammer die vorgeschriebene Ausbildungszeit auf Antrag um folgende Zeiten kürzen:
Verlängerung der Ausbildungszeit
Bestehen Auszubildende die Abschlussprüfung nicht, so verlängert sich das Berufsausbildungsverhältnis auf Verlangen bis zur nächstmöglichen Wiederholungsprüfung, höchstens um ein Jahr.
Zugangsvoraussetzung
Voraussetzung für die Aufnahme eines Ausbildungsverhältnisses ist die persönliche und fachliche Eignung der Bewerber:innen. Ein Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Aber auch hier gilt: Je besser Ihr Schulabschluss ist, desto einfacher finden Sie einen Ausbildungsplatz.
Zwischenprüfung
Auszubildende müssen eine Zwischenprüfung ablegen. Die Zwischenprüfung findet nach 1,5 Jahren Ausbildung in der Regel am letzten Freitag im Februar in den Räumen der Berufsschule statt. Eine Anmeldung zur Zwischenprüfung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Zulassungsvoraussetzung für die Abschlussprüfung. Die Gebühr für die Zwischenprüfung trägt der ausbildende Betrieb.
Konflikte im Ausbildungsverhältnis
Konflikte im Berufsleben kommen vor, auch im Ausbildungsverhältnis. Wichtig ist dann, die Probleme zügig zu benennen und Lösungen zu finden.
- Beratung Wir beraten Auszubildende und Ausbildende im Konfliktfall.
- Begleitetes Konfliktgespräch Wir bieten Ihnen außerdem ein begleitetes Konfliktgespräch an, das eine geschulte Konfliktbegleiterin moderiert.
- Schlichtungsverfahren Das Schlichtungsverfahren muss stattfinden, wenn ein Ausbildender Auszubildende/n kündigt und die/der Auszubildende die Kündigung gerichtlich überprüfen lassen möchte.